Friedhöfe

(K)ein Ort des Friedens

Das Wort Friedhof stammt vom althochdeutschen „frithof“ ab. Dies bezeichnete den eingefriedeten Bereich um eine Kirche. Also einen umzäunten bzw. ummauerten Platz. Die Wortherkunft hat nichts mit Frieden zutun, dennoch wird der Friedhof auch als Ort des (ewigen) Friedens verstanden. Weitere übliche Bezeichnungen sind je nach Region oder nach Kontext (z.B. juristische oder religiöse Beschreibungen): Bestattungsplatz, Begräbnisplatz, Gottesacker oder Kirchhof. 

Friedhöfe erfüllen wichtige individuelle und kollektive Funktionen.

  • Die Gräber als letzte Ruhestätte sind Orte der Familientradition, des Gedenkens, der Einkehr und der Trauer. Je nach Kulturkreis werden die Grabstellen nach der Beisetzung gepflegt oder verfallen lassen (z.B. jüdische Friedhöfe).
  • Friedhöfe dienen der allgemeinen Hygiene, da die Beerdigung in öffentlich geregeltem Rahmen und an ausgewählten Orten. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass dies der Ausbreitung von Seuchen und der Belastung des Grundwassers vorbeugt. 
  • Nicht wenige Friedhöfe stehen unter Denkmalschutz. Sie sind Zeugnis von (Kultur-)Geschichte und haben einen fast künstlerischen Wert im Bereich Architektur und Landschaftsarchitektur. Manche Grabstellen eponierter Persönlichkeiten sind regelrecht touristische Attraktionen.
  • Als Grünflächen stellen Friedhöfe einen Ausgleich zum verdichteten Umfeld dar und übernehmen klimatische und ökologische Funktionen, sie schaffen sogar ein wichtiges Rückzugsgebiet für (bedrohte) Tierarten. Manche Friedhöfe übernehmen sogar Teilfunktionen von Naherholungsgebieten.
  • Nicht nur für Horror Filme, auch in Literatur und Malerei haben Friedhöfe künstlerische Funktionen: Johann Wolfgang von Goethes Ballade Der Totentanz spielt auf einem Friedhof, Gemälde und Zeichnungen von Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus zeigen Friedhöfe.