Bio-Bestattung

Umweltbewusstsein, ökologische Nachhaltigkeit, grüner Fußabdruck auf der letzten Reise

Geht das?!

Ja, denn eine Bestattung - egal ob Erd- oder Feuerbestattung - ist immer Teil des biologischen Kreislaufs.
Man sollte jedoch unter anderem folgende Faktoren berücksichtigen:

 

Der Sarg

Der Holzsarg ist ein Naturprodukt und somit biologisch. Es kann auf lösungsmittelhaltige Leime, Lacke und Beize verzichtet werden. Die Griffe sollten aus Holz oder Seil gefertigt sein, Metall sollte möglichst wenig verarbeitet sein. Die Polsterung kann beispielsweise aus Holzwolle oder Sägespänen bestehen. Alle Vollholzsärge unseres Sortiments sind Made in Germany und wenigstens das Trägerholz, meist jedoch der ganze Sarg, ist aus heimischen Hölzern und oft aus nachhaltiger Forstwirtschaft, gefertigt. Die Veredelung der Oberflächen geschieht umweltfreundlich. Somit ist jeder Sarg aus unserem Haus hinsichtlich der Umweltstandards weit über den Mindestanforderungen. Einzelne Modelle verzichten gänzlich auf Lacke und sind dadurch besonders nachhaltig und ökologisch gefertigt.

 

Die Urne

Urnen gibt es aus Metall, aus Glas, aus Porzellan, alles Materialien, die von (Hobby-) Gärtnern, Archäologen oder Bauherren nach vielen Jahrzehnten oder Jahrhunderten unverändert in anderen Bereichen ausgegraben werden. Daher führen wir nur Urnen aus vergänglichen Materialien, wie Holz, Zellulose, Niedertemperatur gebranntem Ton oder anderen Naturstoffen. Auch unsere Urnen werden - wie die Särge - ausschließlich in Deutschland gefertigt. Viele Modelle in kleinen, lokalen Manufakturen. Eine Serie sogar direkt hier in Haan.

 

Die Textilien

Bestattungswäsche wie Talare oder Decke und Kissen gibt es in verschiedenen Materialien aus unterschiedlichen Anbauten und Fertigungen. Die Sarginnenausschläge unseres Sortiments werden in Deutschland genäht. Ebenso wie die wenigen Talare, die wir vorrätig haben, falls ein Verstorbener nicht in der eigenen Kleidung bestattet werden kann oder soll. Eigene Kleidung ist nicht nur ökonomischer, weil sie bereits vorhanden ist, sondern auch ökologischer, da sie nicht extra gefertigt werden muss. Natürlich ist hier darauf zu achten, dass es sich um natürliche Materialien wie Baumwolle, Schurwolle, Leinen oder Seide handelt. Bei den verschiedenen Sarginnenausschlägen zwischen denen Sie bei uns wählen können, ist es kein Zufall, dass jenes aus natürlichem Leinen und ohne Farbstoffe das günstigste ist. So soll der Anreiz die Umwelt zu schonen durch eine Subvention von uns etwas gefördert werden.

 

Der Trauerdruck

Es muss kein hochweißes, gechlortes Papier sein: Büttenpapier oder recyceltes Papier sind genauso wie Zeitungsanzeigen oder der Online-Versand gangbare Methoden zur Trauerfeier und Beisetzung einzuladen. Auch hinsichtlich der speziellen Papierformate, die bei Trauerdrucksachen üblich sind, haben wir das Glück seit Jahrzehnten einen Hersteller aus Haan unseren Partner nennen zu dürfen. Noch kürzer können die Wege und Lieferketten nicht sein! Der eigentliche Druck erfolgt in unserem Institut und spart so nicht nur Zeit und Transportwege, sondern ermöglicht auch eine absolute Individualisierbarkeit und kurzfristigste Änderungen und Ergänzungen.

 

Der Blumenschmuck

Durch Gewächshäuser und Globalisierung erhält man grundsätzlich (genau wie man es bei Obst und Gemüse kennt) zu jeder Jahreszeit fast alle Arten und Sorten.
Es ist jedoch günstiger und ökologischer (und meist schöner) jahreszeitlichen Blumenschmuck zu wählen. Sämtlicher Blumenschmuck, den Sie bei uns bestellen wird durch einen Floristen in Haan gefertigt.

 

Der Friedhof

Der örtliche Friedhof bietet nicht nur für die Beisetzung, sondern über Jahre hinweg die kürzesten Anfahrtswege. Als Insel in der Stadt oder stadtnah gelegen bietet er als besonders ruhiges Biotop (anders als ein Park) einen Rückzugsort („Grüne Lunge“) und ökologische Nischen für verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen. Vögel - vor allem in der Brutzeit - und viele mehr leben hier besonders ruhig und geschützt.

Auch für den Menschen ist er ein Ort der Ruhe und Begegnung und somit auch ein besonderes Stück Lebensraum. Er ist Kult und Kulturstätte und erfüllt soziale Funktionen.

Er wertet das Stadtklima und den historischen Stellenwert auf.

 

Das Grab

Es besteht die Möglichkeit, ein Baumgrab zu erwerben, sowohl auf einem Friedhof in Haan, als auch in einem nahegelegenen Bestattungswald.
Ein zu pflegendes Grab kann mit entsprechender Bepflanzung Schutz und Nahrung für Tiere bieten: durch Blumen und Gräser kann es insektenfreundlich sein oder durch größere Gewächse vielen Tieren Unterschlupf bieten. Für unsere Gegend übliche und beständige Pflanzen mindern den Aufwand für das Gießen und machen es nicht nötig, regelmäßig neu zu bepflanzen. Viele Pflanzen kommen ohne Schutzmittel aus.

Lokale Steinmetze verarbeiten Natursteine aus der Region ohne lange Wartezeiten und Schiffswege. So wird nicht nur Kinderarbeit in Steinbrüchen ausgeschlossen, sondern auch viel CO2 gespart. Vorhandene Grabsteine können umgearbeitet werden. Manche Friedhöfe bieten dabei auch an, alte Grabsteine zu erhalten, indem man diese von den Vorbesitzern der Grabstelle übernimmt und, wie im Denkmalschutz üblich, in ihrer Gestalt beibehält. So werden nicht nur Geschichte bewahrt und Kultur gefördert, sondern auch Ressourcen geschont.

 

Das Krematorium

Viele Bestatter fahren standardmäßig hunderte Kilometer durch Deutschland oder gar ins Ausland. Wir haben uns dazu entschieden Ihnen die Wahl zu überlassen:

Die Krematorien in Köln und Willich werden von der "de facultative-Groep" betrieben, deren Ziel es ist die Krematorien CO2-neutral zu betreiben. Am Niederrhein in Rees soll nun sogar ein CO2-negatives Krematorium entstehen.

Wie funktioniert das? Krematorien können ihren hohen Energieaufwand durch Wärmerückgewinnung z.B. zur Kühlung der Klimaräume verwenden. Sogar eine Einspeisung in das öffentliche Energienetz ist vorstellbar, wird jedoch selten genehmigt oder von der Gesellschaft akzeptiert.

Ferner bieten diese Krematorien beeindruckende Möglichkeiten Trauerfeierlichkeiten (inklusive Gastronomie) zu ermöglichen.

Das Rhein Taunus Krematorium liegt zugegeben bedeutend weiter entfernt, ist für uns als weiterer Kooperationspartner zu den Krematorien in NRW aber eine sinnvolle Ergänzung, um kostengünstige naturnahe Bestattungen im ganzen Bundesgebiet anbieten zu können, die die Deutsche Friedhofsgesellschaft exklusiv auf 14 verschiedenen Friedhöfen, zum Teil in atemberaubenden Atmosphären in ganz Deutschland, ermöglicht. Ferner profitieren besonders die Familien, die die Asche ins Ausland verbringen vom enormen Wissenmanagment des Krematoriums.

 

Erd- oder Feuerbestattung

Zu den beiden Bestattungsformen und ihrer jeweiligen Umweltverträglichkeit gibt es verschiedenste Theorien, Ansichten und Berechnungen, jedoch keine gesicherten Erkenntnisse oder abschließenden Studien.

Grundsätzlich wird bei der Sargbestattung der Sarg, der Leichnam und alle Sargbeigaben, wie Kleidung, im Erdreich über Jahre hinweg zersetzt: Medikamente im Blutkreislauf ebenso wie Zahnfüllungen, aber auch die Knochen und das gesamte Gewebe. Die chemischen und biologischen Bestandteile gelangen Schritt für Schritt in Atmosphäre, Grundwasser oder Boden. Forscher stellen bei Ausgrabungen antiker Grabstätten erhöhte Konzentrationen an Phosphor, Eisen und Zink fest. Dies ist manchmal sogar in der Vegetation sichtbar, da Pflanzen durch den „Dünger“ über einem Grab besser wachsen können als in der Umgebung.

Bei der Einäscherung werden durchschnittlich bis zu 400 Kilowattstunden Erdgas verbraucht – was dem Energiebedarf eines Singlehaushaltes für einen ganzen Monat entspricht. Nach der Einäscherung wird Asche beigesetzt, die vor allem aus Phosphor und Calcium besteht. Auch diese düngen den Boden.

Sowohl die Sargbestattung wie auch die Urnenbestattung verändern über Jahrzehnte die Bodenchemie der Friedhöfe. Trotz und wegen des "Dünger-Effekts" verschlechtert sich so die Bodenqualität langfristig. Daher sollten Friedhöfe nicht überlastet werden, sondern Grabfelder genau planen und so den Bodenflächen Regenerationsmöglichkeiten schaffen, in dem einzelne Felder zum Beispiel einige Jahre nicht belegt werden.